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Sardinien – Oktober 2018

Verhangener Himmel und grüne Natur

Die Insel begrüßt uns ganz anders als in unserer Erinnerung mit verhangenen Himmel und saftig grüner Natur. Der erste Offroadpass auf den 1.359 m hohen Punta Balestrieri (der mit der Antennenkrone, Tour 4 im Trackbook) verspricht einen wunderbaren Blick, doch nach der Hälfte der Strecke zieht der Himmel zu.
Oben kündigt sich der Weltuntergang mit schwefelgelben Gewitterwolken an und kurz vor dem Gipfel prasseln vogeleigroße Hagelkörner mit ohrenbetäubenden Lärm auf unsere KORA.

Einen Moment lang fürchte ich, dass unser Fenster zerspringt, aber der heftige Schauer hört genauso plötzlich auf wie er anfing. Die Landschaft ist weiß vom Hagel und wir fragen uns, ob wir hier richtig sind. Doch die warme Temperatur draußen lässt keinen Zweifel daran.
Der erste Aufstieg für uns. Noch ist alles normal: ein bisschen Straße bauen und allmählich hoch kraxeln.
Das Gewitter ist abgezogen und der Himmel reißt auf. Endlich kehren auch die Farben wieder zurück.

Als besonders reizvoll erweist sich die Tour zur Gorrupu-Schlucht, Nr. 15 im Trackbook. Die uralten Steineichen (einer der letzten Urwälder) sind so mächtig, dass wir uns entscheiden den Wald zu Fuß zu erkunden. Überall durchwühlen verwilderte Schweinhorden den Boden, wie wir es von Korsika kennen.

Auf einer Hochebene finden wir schließlich einen perfekten Übernachtungsplatz. Kaum ist die KORA geparkt, besucht uns eine Herde Esel, die auf ihre liebevoll entspannte Art mit ihrem Glöckchen um uns herum läutet. Die 12 Tiere grasen bis zur Dämmerung und verschwinden dann zum Schlafen vermutlich in geschütztere Lage.

Nach frostigen Nächten in den Bergen wollen wir wieder Wärme tanken und fahren an die Ostküste. Lange Strandspaziergänge und völlige Ruhe außerhalb jeglicher Saison wirken wie eine Entschleunigungskur. Unvorstellbar, dass hier im Sommer alles voller Menschen ist. Die Temperaturen um die 20 Grad sind doch noch perfekt zum Baden und trotzdem ist kein Mensch zu sehen. Und der beste Platz zum Übernachten inklusive Ausblick ist natürlich im tiefsten Gebüsch.

Da wir ohnehin schon reichlich Kratzer gesammelt haben, juckt uns das jetzt auch nicht mehr.

Während der ganzen Reise machen wir die Erfahrung, dass die Angaben zur Kratzgefahr im Trackbook (von einem Sterne für gering bis zu drei Sterne für unvermeidbar) für uns nur bedingt gelten.

Cardedu – an der Küste
Immer mal wieder müssen wir ein wenig Straße bauen, weil das Wassers tiefe Auswaschungen hinterlassen hat. Bei einigen Flussdurchfahrten sind wir froh nicht in Island zu sein, denn es ist kein Problem bei diesen Wassertemperaturen zunächst das Flussbett zu durchwaten und die beste Spur zu suchen.
Auf einer der letzten Strecken kommt auch unser Klappspaten das erste Mal zum Einsatz, als wir eine neue Flussquerung bauen müssen.
Doch bei dieser Tour (Nr. 39 im Trackbook) war mit Spaten nichts mehr auszurichten. Hier muss das Flussbett auf die Straße ausgewandert sein, so dass eine 1,50 m tiefe Schlucht entstanden ist.
Das schöne Tal können wir nur zu Fuß durchwandern und mit der KORA bleibt uns nur das Umkehren.

Als sehr interessant erwies sich auch die Küste bei Fluminimaggiore. In dieser Gegend findet man zahlreiche stillgelegte Bergwerke mit teilweise prunkvollen verfallenden Bauwerken. Nicht nur die Minen zeugen von der ehemaligen Blütezeit, auch die farbenprächtigen Gesteine bilden die Vielfalt der Mineralien kunstvoll ab. Die gesamte Region ist als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt.

Die größte Düne, Dune di Piscinas d'Ingurtosu, empfängt uns mit goldenem Licht am kilometerweiten Strand, so als hätte der Maler es mit den Farben etwas übertrieben.

Der Himmel bietet ein gigantisches Farbenspiel aus intensiven Blautönen hinter dem goldgelben Sand.

Morgens von einer klingelnden Ziegenherde geweckt zu werden, ist eine sehr freundliche Art. Vielleicht sollten wir das Glöckchengeläute auch zu Hause in den Wecker programmieren. Es klingt viel harmonischer als das durchdringende Piepen.

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