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Korsika – Oktober 2015

Die Offroad-Premiere mit unserem Weltreisemobil

Zur Offroad-Premiere von KORA sollte es ans Mittelmeer gehen. Es ist nicht unser erster Besuch auf der Insel Korsika, doch die späte Reisezeit Oktober/November ist für uns eine neue Erfahrung. Im Reisefuehrer hatten wir uns schon einige vielversprechende Offroad Passagen markiert. Mit dem Wissen, dass die Campingplätze alle geschlossen sein werden und wir mit dem, was an Bord ist, erst einmal auskommen müssen – 140 Liter Frischwasser – setzen wir mit der Nachmittagsfähre von Livorno über und kommen im Dunkeln an.
Die Vorräte müssten mindestens eine Woche gut reichen, inklusive Duschen alle zwei Tage. Vom nächsten Morgen an sind wir in den Sommer zurückgekehrt, den wir schon längst für unauffindbar gehalten hatten. Die Sonne und Wärme bleibt bis zum Ende der drei Wochen.
Beste Bedingungen also, um KORA auf einer mittel-schweren Offroad-Strecke im Nordwesten der Insel zu testen. Sie macht sich gut auf dem VW- Amarok. Ganz gleich, ob die Strecke sehr steil ist, felsig, grobschotterig, schmierig oder durch eine 40 cm tiefe Furt geht, bis auf ein nur noch gelegentliches Knarzen wirken die beiden jederzeit als souveräne Einheit.

Auch wenn uns eine brenzlige Situation erspart bleibt, hinterlässt die korsische Macchia deutliche Spuren auf den beiden. Am Ende haben wir das Gefühl, dass mit KORA auf AMAROK noch eine Menge mehr möglich gewesen wäre.

Uns gelingt es trotz Schweinekonkurrenz mehrere Kilos Kastanien zu sammeln und unsere Gerichte damit zu bereichern: z.B. Frischer Fisch mit Zwiebeln, Champignons und gegarten Maronen.

Diese Kombination wurde uns in einem Restaurant an dem kleinen Hafen von Cargese serviert und hat uns absolut überzeugt. Eine weitere wichtige Entdeckung machen wir: Nicht nur in den Bergen an den großen Kieselsteinbrunnen mit Quellwasser, sondern auch in allen Häfen können wir unsere Wasservorräte auffüllen. Das ruhige Cargese lädt uns an diesem Abend nicht nur zum Essen ein, sondern auch zum Übernachten. Foto: Blick vom Esstisch des Restaurants auf unsere Kora.

Strände, die mit dem Begriff „Paradiso“ verknüpft werden, gibt es wohl viele auf Korsika und das durchaus zurecht. Das echte Paradies finden wir in Saleccia. Der Wanderweg führt an der malerischen Küste entlang zu einem der schönsten Strände an der Westküste.

Nach dem Traumstrand zieht es uns in die Berge, zuerst nach Corte und dann Richtung Porto.

Wir beschließen abgelegene Nebenstraßen zu fahren, um einen ruhigen Übernachtungsplatz zu finden. Überhängende Felswände und gelegentlicher Gegenverkehr auf einspuriger Piste erfordern besonders in der Abenddämmerung besondere Aufmerksamkeit.

Schließlich stellen wir uns mit KORA in einen kleinen Kastanienhain. Nachts fallen ab und an reife Maronen auf unser Dach und wir hören das Wühlen und Knacken der Tiere.

Während draußen die Temperatur unter den Nullpunkt sinkt, ist es in der Kabine dank der Dieselheizung kuschelig warm, was wir besonders am Morgen zu schätzen wissen. Nach der Hunderunde durch den reifbedeckten Bergwald können wir den heißen Kaffee aus dem Jura- Vollautomaten noch mehr genießen. Und weil die Sonne immer noch nicht aufgegangen ist, krabbeln wir einfach nochmal ins Bett und blicken durch die Alkovenfenster Richtung Osten, bis die ersten Strahlen zu sehen sind.
Mittags stellen wir uns an einen steilen Abhang und genießen korsischen Schafskäse und Wildschwein-Wurst. Im Oktober sind auf der Insel die Esskastanien reif. Sie sind die Leibspeise der korsischen Wildschweine und macht deren Fleischprodukte zu etwas ganz Besonderem.
Herbstliche Laubfärbung sehen wir nur auf mittlerer Höhe, denn in den unteren Lagen der Westküste ist noch Sommerklima.

Weiter geht es über Richtung Piana durch die imposanten roten Felsen um Les Calanche (siehe auch Startbild). Zum klaren Blau von Himmel und Meer bildet die leuchtende Farbe der rauen Felslandschaft einen unwirklichen Kontrast.

Am Plage D’Arone bleiben wir mehrere Tage oberhalb des Ortes mit einem traumhaften Blick über die Sandbucht.

In dem Restaurant am gegenüberliegenden Ende des Strandes erkennen wir Aktivitäten. Ob die vielleicht doch außerhalb der Saison geöffnet haben?

Auf Nachfragen erfahren wir, dass sie eine große Hochzeit vorbereiten und wir leider nicht dort essen können. Das viereinhalb Sterne-Restaurant nehmen wir in unsere Dokumentation auf, denn die Speisekarte verspricht nur das Beste für das nächste Mal …

Die Hochzeitsfeier erleben wir mit gebührendem Abstand und wundern uns über das perfekte Drehbuch inklusive eines viertelstündigen Feuerwerks, das wir so nur von Sommerfesten in Europas großen Barockgärten kennen.

Beim Spaziergang in der Umgebung treffen wir Walter & Eva, langjährige Wohnkabinenfahrer und Korsika-Liebhaber die uns von ihrem Standort aus schon von Ferne in Augenschein genommen haben. Am nächsten Morgen besuchen sie uns mit dem Fahrrad, um sich unsere Kabine mal genauer anzuschauen. Sie lassen sich anstecken von unserer Begeisterung:

Alles was sie mit ihrer jahrelangen Kabinenerfahrung für wichtig erachten, ist bei der Konzipierung der KORA mitgedacht und realisiert worden: Am meisten fasziniert sie das Raumgefühl mit den vielen Fenstern und der breiten Tür sowie die außergewöhnliche Bewegungsfreiheit in einer solch kompakten Kabine.

Auch auf der Rückfahrt an der deutlich stärker besiedelten Ostküste entlang gelingt es uns überraschenderweise jeden Tag einen perfekten Übernachtungsplatz zu finden, ruhig und mitten in der Natur. Das Gute-Laune-Wetter des verlängerten Sommers bleibt uns bis über die Alpen treu.

Das spontane unbeschwerte Entdeckungsreisen mit voller Autonomie macht Lust auf mehr. Absolut sicheres Fahrverhalten sowohl bei hohen Geschwindigkkeiten als auch auf mittelschweren Offroadpassagen tragen ebenso zur Unbeschwertheit bei wie der Wohnkomfort. Auf der neuen 12 cm Alkovenmatratze mit Abstandgewirke haben wir hervorragend geschlafen und die Nasszelle bietet auch den gewohnten Duschkomfort.

Wieder zu Hause angekommen werden wir über den Winter auch die letzten Holzmöbel und Prototypenteile durch leichte Serienteile aus GFK ersetzen und so das Gesamtgewicht nochmals deutlich reduzieren.

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